Urkunden – Detail

Urkunde
Datum / Ort
10.3.1114 / Basel
Regest
Vor Kaiser Heinrich V. klagen Abt Gero von Einsiedeln und sein Vogt Ulrich von Rapperswil gegen die Grafen Rudolf und Arnolf von Lenzburg und die Dorfleute von Schwyz, diese hätten Gebiet des Klosters als ihr Erbteil angegriffen. Durch Spruch der Fürsten nach alemannischem Recht verurteilt, müssen sie das Weggenommene dem Vogt des Klosters samt Schadenersatz zurückgeben und dem Kaiser 100 Pfund Busse erlegen. Hierauf bestätigt der Kaiser dem Kloster die Immunität und verleiht ihm den Boden der Zelle mit dem ganzen umliegenden Wald und der gesamten angrenzenden Mark.
Kommentar Regest
Regest nach QW I/1, Nr. 104
Überlieferung
A (Original), KAE, A.AI.21
Signatur
Titel
Klage von Abt Gero von Einsiedeln und des Vogtes Ulrich von Rapperswil vor Kaiser Heinrich V. gegen die Grafen Rudolf und Arnolf von Lenzburg und die Landleute von Schwyz betreffend deren Eindringen auf das Gebiet des Klosters. Durch Spruch der Fürsten nach alemannischem Recht verurteilt, müssen die Beklagten das Weggenommene dem Vogt des Klosters samt Schadenersatz zurückgeben und dem Kaiser 100 Pfund Busse erlegen. Hierauf bestätigt der Kaiser dem Kloster die Immunität und verleiht ihm den Boden der Zelle mit dem ganzen umliegenden Wald und der gesamten angrenzenden Mark..
Inhalt
"Diploma Heinrici V. regis, IV. imperatoris, datum 6. idus Martii. Anno 1114. Basileae"
Datierung
10.3.1114
Objekttyp
Urkunde
B (Kopie), KAE, A.II.1, S. 119
Signatur
KAE, A.II.1, S. 119
Titel
Burkardenbuch, Bd. 1
Inhalt
Originaltitel: Abbt Burkarden Buch, welches in dem Archiv offt citirt wirdt

Register zu KAE, A.II.1 und KAE, A.II.2. 44 Abschriften von Königs- und Kaiserurkunden in grob chronologischer Reihenfolge, sowie 13 Nachträge.
S. 1–36: Register
S. 55–166: Fryheiten.
Datierung
1418 - 1438
Objekttyp
Buch (Deutsch)
L (Druck, Übersetzung und Kommentar), KAE, A.LK.7.1, Teil 2, S. 31-39
Signatur
KAE, A.LK.7.1, Teil 2, S. 31-39
Titel
Libertas Einsiedlensis
Inhalt
Originaltitel: Libertas Einsidlensis oder Begründter kurzer Bericht und Beweiß, daß das Fürstliche Gotteshauß Einsidlen in seynem Standt gestifftet: noch jemal einem Landtherrn underworffen: sonder mit seinen selbst aignen Gerichten / Regalien, Ober- und Landtsherrlichkeit versehen geweßt / und billich noch seyn solle. Mit beygesetzten etlichen solchem Beweiß dienlichen Documenten. Auß etlichen besonderen zu end vermeldten ursachen in offnen Truck gegeben. Getruckt nach der Gnadenreichen Geburt Christi / Jm Jahr M.D.C.XXXX.

Erste gedruckte Urkundensammlung des Klosters, anlässlich des Rechtsstreites 1640 zwischen dem Kloster Einsiedeln und der Landschaft Schwyz um die Landeshoheit erstellt. In drei Teilen gedruckte Materialsammlung zugunsten des Klosters. Umfasst 56 Urkunden, ein juristisches Gutachten und ein summarisches Verzeichnis verschiedener Straffälle; im Einzelnen:
Titelblatt, Vorrede an den Leser.
1. Teil: Argumente für die libertas des Klosters in sieben Titeln: von der Landtsherzligkeit, von der Vogten, von der Kastenvogten, von dem Blutbann, von der Gerichtsherzligkeit, von der Mannschafft, von der Steur. Meist Einwurf, Antwort und annotatio (S. 1–200)
2. Teil: Documenta des fürstlichen Gotteshauses Einsiedeln (S. 1–334)
3. Teil: Anhang: Copiae (S. 1-8).
Datierung
1640
Objekttyp
Buch (Deutsch)
Regesten/Editionen
Morel, Nr. 35 (Regest)
DAE, G, Nr. 21, S. 20 (Edition)
QW I/1, Nr. 104 (Edition)
Text Regest
Vor Kaiser Heinrich V. klagen Abt Gero von Einsiedeln und sein Vogt Ulrich (von Rapperswil) gegen die Grafen Rudolf und Arnolf (von Lenzburg) und die Dorfleute von Schwyz, diese hätten Gebiet des Klosters unter Berufung darauf, dass ihr Ackerland angrenze, als ihr Erbteil angegriffen, und erwiesen dagegen die Befreiung der Zelle von allen Ansprachen mit Urkunden Kaiser Ottos und Herzog Hermanns. Umsonst erheben die Gegner, besonders Graf Rudolf, Einwände, und durch Spruch der Fürsten nach alemannischem Recht verurteilt, muss dieser das Weggenommene dem Vogt des Klosters samt Schadenersatz zurückgeben und dem Kaiser 100 Pfund Busse erlegen. Hierauf bestätigt der Kaiser, da nach einhelliger Entscheidung der Rechtskundigen ihm die freie Verfügung über jegliche Einöde zusteht, dem Kloster die Immunität und verleiht ihm nach dem Vorbild Kaiser Ottos mit Zustimmung der anwesenden Bischöfe, Fürsten und Herren den Boden der Zelle mit dem ganzen umliegenden Wald und der gesamten angrenzenden Mark, die, an der Biber im Westen beginnnend, von deren Quelle südlich über die Berghänge gegen Einsiedeln sich zur Alp Sihl, von da nach Stagelwand und weiter bis zum Sonnenberg und bis zur Rotenfluh erstreckt.
Gfr, 43, 1888, S. 326-328 (Edition)
Hidber, Urkundenregister, I, Nr. 1581 (Regest)
Text Regest
Kaiser Heinrich V. (IV.) hat auf die Klage des Abtes Gero von Einsideln (de cella sancti Meginradi) und dessen Vogtes Ulrich, dass nämlich die Grafen Rodulf und Arnolf und die Leute von der Villa Schwiz (cives de villa Suites) die bestimmten Grenzen des Klosterbesitzes überschritten hätten, mit der Behauptung, es sei dies ihr ererbter Besitz, welcher unmittelbar an die Einöde (eremus) zu grenzen scheine, in welcher das Kloster erbaut sei, nach Vorlagen von Urkunden unverbrüchlichen Ansehens von Kaiser Otto und Herimann, Herzog der Alemannen, weche das Kloster frei und unabhängig gemacht haben, und nach gerechtem Urtheil seiner Vornehmsten (aequo judicio primatum nostrorum) laut dem Gesetze der Alemannen zu Gunsten des Klosters einen Entscheid gefasst, worauf Graf Rodulf den ungerecht angeeigneten Besitz dem Klostervogt zurückgestellt und ihm zur Erlangung der Gnade des Königs 100 Pfund bezahlt hat. Nach dem gerechten Urtheil der Vornehmsten (optimatum) und seiner Getreuen, sowie nach dem begründetsten Rathe der Rechtskundigen, welche darin einstimmig geurtheilt haben, dass eine unzugängliche Einöde der kaiserlichen Macht zugehöre, also dass sie der Kaiser nach Gutdünken vergeben und vornehmlich auch zum Dienste Gottes bestimmen könne, wie dies durch die Urkunde des Kaisers Otto für Einsideln geschehen sei, hat Kaiser Heinrich das Kloster unabhängig und frei gemacht wie Kaiser Otto, hat unter Anwesenheit und mit Zustimmung (astantibus et collaudantibus) der Bischöfe Burchard von Münster, Rodulf von Basel, Ulrich von Constanz, Guido von Cur, Eppo von Novara, der Herzoge Friedrich und Berchtold, des Pfalzgrafen Gottfried, des Markgrafen (marchius) Herimann, Arnolfs von Lenzburg, Ulrichs und Alberos von Vroburg, Adelberts von Habsburg, Rodulfs von Frick, Berchtolds von Nüringen und Friedrichs von Zollern, den Grund und Boden desselben Klosters den Mönchen verliehen zum ewigen Besitze und innerhalb der durch folgende Orte gegebenen Begrenzung: Erstlich gegen Sonnenuntergang vom Flüsschen Biber und von dessen Quelle über die Spitzen der nächsten Berge auf der gegen Einsideln zuneigenden Seite, bis zur nächsten Alp genannt Sil; von da zum Felsen Stagelwant, darauf zum Berge Sunnenberg und endlich zu dem kleinen Felsen (ad rupiculam) Rotenfluh.
Kommentar Edition
Edition bezieht sich auf "alte Copie nebst deutscher Uebersetzung".
BUB, I, Nr. 248 (Regest)
Regesten STASZ, Nr. 3 (Regest)
Text Regest
Kaiser Heinrich (IV.) bestätigt dem Abt Gero in der Meinradszelle (Einsiedeln) und dessen Kastenvogt Ulrich (von Rapperswil) die frühern Vergabungen entgegen dem Willen der Grafen Rudolf und Arnolf von Lenzburg und der Landleute von Schwyz, welche in die Marchen des Gotteshauses Übergriffe getan. Zeugen: die Bischöfe Burdkard von Münster, Rudolf von Basel, Ulrich von Konstanz, Wido von Chur, Eppo von Novara, die Herzoge Friedrich und Bartolf, der Pfalzgraf Gottfried, der Markgraf Herrmann, Arnolf von Lenzburg, Ulrich und Albero von Froburg, Adelbert von Habsburg, Rudolf von Frick, Bertolf von Nüringen und Friedrich von Zollern.
Gegeben zu Basel.
Kommentar Edition
Alte lateinische und deutsche Kopie. Erstere mit folgender Nachschrift von der Hand Gilg Tschudys: "Diser urteil beschwaertend sich die von Schwitz, insonders vor der iro vorgenannten von Steinen und ouch die Grafen von Lentzburg und woltend erstlich von ihr landtmarch, die sie besessen, nit abwychen und vermeintend die von Switz, ire vordern hettind irer vermeinten landtmarch gegen Einsideln, als ir eigentum ingehept und besessen, ee das Gotzhus je gebuwen worden, noch einiche, menschliche wonung ze Einsideln gewesen."
Alte Kopie nebst deutscher Übersetzung im Stiftsarchiv Einsiedeln. Original: verlorengegangen